Sonntag, 10. Februar 2008
Franchise III
Wo liegen Stärken und Grenzen der Übertragung von Ausprägungen des Franchisemaklers auf den umworbenen Kundenkreis ?

Die Beantwortung dieser Frage hängt sicherlich mit der Erwartungs- haltung potentieller und tatsächlicher Kunden ab.
Vorteile können wie folgt aussehen:

Wissen und Erfahrungsstand
Kunden dürfen hoffen, daß der Makler auf die Kompetenz im (Franchise-)Unternehmen zurückgreift und latent besser qualifiziert ist als der Einzel-Makler, der irgendwie zu seiner Profession ge- kommen ist.

Dienstleistungsniveau
Interessenten erwarten, daß eine Standardisierung der DL vorliegt. Hundertfach erprobte Prozesse sollen dafür sorgen, in jedem ange- schlossenen Büro eines Franchisenehmers die gleiche oder doch zumindest ähnliche DL-Qualität erwarten zu dürfen.

Es gibt allerdings auch Friktionen

Die Immobilie ist König
Tatsächlich ist die DL-Qualität beim Verkauf nur sekundär: Primär steht die Immobilie im Vordergrund. Für italian oder chinese food geht man nicht zu McD. Das Angebot des (Franchise-)Maklers ist begrenzt und es nützt dem Konsumenten nichts, wenn das ge- wünschte Haus vom no name-Makler angeboten wird. Zudem ...

All business is local
In der Immobilienbranche sind Spontankäufe eher selten: Die In- teressenten suchen eine Haus, ein Grundstück, eine Wohnung am Ort - sie suchen keine (erprobte) DL-Qualität,

Mangelnde Marktdurchdingung
.. und mangelnde Markenbekanntheit machen es schwierig. die Vorteile (für Geber und Nehmer) des Franchsiekonzeptes auf den Kundenkreis zu übertragen.

Makler sind de facto wenig bekannt. Trotz aller positiven Ansätze sind Makler das unbekannte Wesen der Dienstleistungsbranche. Der Vorteil, eine (franchise-)system-atisierte DL zu erhalten, wird nicht relevant, wenn Otto-Normalinteressent die (Franchise-)Marke gar nicht kennt. Hand aufs Herz: Die meisten Kunden können sich sich 48 Stunden danach noch nicht einmal daran erinnern, mit ei- nem Makler des gleichen Büros gesprochen zu haben, geschweige denn, daß sie sich an einen Kontakt zum Maklerbüro X oder Y explizit erinnern. ;-)

Zum Themenkomplex Eigenes (Makler-)Büro oder Franchise aus Sicht der Franchisegeber und der Franchisenehmer

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Die "Marke" ist vielleicht weniger wichtig für den Käufer sondern mehr für den verkäufer !

Es ist (manchmal) ein Unterscheid, ob der Sparkassen-Makler zu einem verkäufer kommt oder der Makler des Büros Müller&Schmitz. ;)

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Richtig.

Die Markenkommunikation zielt eigentlich nur am Rande auf den Kontakt zum Interessenten, um diesem Solidität und Seriosität (Nutzen) darzustellen.

Wirklich bedeutsam wird sie beim Kontakt zum Auftraggeber.

Wobei ich der Meinung bin, daß bankennahe Makler nicht "aus sich selbst", sondern nur durch die Anlehnung an eine Bank Vorteile haben. Hält irgendjemand bankennahe Immobilienmakler für besonders kompetent ?

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Wobei ich der Meinung bin, daß bankennahe Makler nicht "aus sich selbst", sondern nur durch die Anlehnung an eine Bank Vorteile haben. Hält irgendjemand bankennahe Immobilienmakler für besonders kompetent ?

Außerdem darf man den Vorteil des ".....wissens" bei bankennahen Maklern auch nicht übersehen! :-) Wenn Sie verstehen, was ich meine!

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Etwa Zugriff auf kundensensible Kreditakten ?
NEIN ! So etwas würde man niemals tun !! :-))

Im übrigen glaube ich, daß dieser Vorsprung überschätzt wird. Insbesondere der Transfer Schalter-Immobilienmakler läuft bei allen nicht einmal ansatzweise unbedingt so, wie sich das früher ALLFINANZ-aficionados so vorgestellt haben. ;-)

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Das nicht unbedingt, aber viele Kunden sind ja wirtschaftlich dazu gezwungen sich des Maklers der Hausbank zu bedienen! Und dann meist mit Alleinvollmacht!


Im übrigen glaube, daß dieser Vorsprung übertrieben wird. Insbesondere der Transfer Schalter-Immobilienmakler läuft bei allen nicht unbedingt so, wie sich das früher ALLFINANZ-aficionados so vorgestellt haben. ;-)

Mit dem hast du vermutlich Recht. Vielen Kunden ist es vermutlich sogar lieber, wenn sie nicht alles bei einem Gesamtanbieter nehmen. Andere wiederum bedienen sich gerne eines Allroundservices!

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Klar, was man sich vorstellen "kann", ist "sanfter Druck" über den eigenen Makler zu vertreiben.... was insbesondere bei Initiatoren/Bauträgern tödlich sein könnte.

Unstrittig ist sicherlich, daß ohne die "Zusatzgeschäfte" (Kreditvermittlung, Vermögensanlage) die betriebswirt- schaftliche Bewertung des eigene Maklercorps bei Banken und Sparkassen anders aussähe.

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was insbesondere bei Initiatoren/Bauträgern tödlich sein könnte.

Hier wird es in der Tat oft sehr kritisch! Wobei man sagen muss, dass man hier meistens nicht die Schuld bei der Bank suchen kann! Denn als Makler (egal ob Bankenmakler, selbständig, ...) möchte man immer ein Geschäft abschließen! Absichtlich nicht verkaufen, wird wohl keiner tun! Aber oft ist es bei der Immobilienvermittlung doch wie verhext, oder?

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Vielen Kunden ist es vermutlich sogar lieber, wenn sie nicht alles bei einem Gesamtanbieter nehmen

Nicht nur das.
Schalterbeamterangestellter, Makler, Versicherungsheini ;-) sind verschiedene Paar Schuhe...

... meine Kontakte sagen, daß die innerbetriebliche Empfehlung vom Schalter zum Makler idR nur bei gutem Kontakt der konkret handelnden Personen zustandekommt.

Zudem...
... man vergißt den seit Ende der 90iger-Jahre verstärkten Trend zum "ergebnisverantwortlichen Profit-Center", der (kreditvermittelnde) Banker dazubringt, an den Bank-Schaufenstern Angebote FREMDER Makler neben dem bankeneigenen Service zu präsentieren... da geht es um das eigene Überleben, nicht das allgemeinen Firmenwohl.

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Was heißt verhext ?

Hat die jeweilige Sparkasse, die die Bauträger(zwischen-) finanzierung übernimmt, unfähige Immobilienmakler, geht es um Kopf und Kragen des Bauträgers.

Nicht verkaufen ist unschön für einen Makler - der häufig genug noch andere Angebote hat - für den Initiator geht es um die Existenz.

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Hat die jeweilige Sparkasse, die die Bauträger(zwischen-) finanzierung übernimmt, unfähige Immobilienmakler, geht es um Kopf und Kragen des Bauträgers.

Ja, das auf alle Fälle, aber wie gesagt, als Makler bzw. auch als Bank ist das doch nicht der Endzweck, sondern man möchte die Projekte in der Regel gut für alle Beteiligten über die Bühne bringen!

Aber oft ist es doch wie verhext beim Verkauf von Immobilien! Man glaubt, man hat eine leicht vermittelbare im Angebot und es rührt sich trotz zahlreicher Inserate, Zurückgreifen auf Kundenstock, .. nichts!

Aber wehe die Immobilie ist verkauft, dann läuten wieder die Telefone heiß! :-)

War nicht unbedingt nur auf das Bauträgergeschäft bezogen!

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Des Maklers Kunst ist meist umsunst ! ;-)

Mir ist es vorm kurzem tatsächlich passiert, daß eine Immobilie längere Zeit angeboten und nicht verkauft wurde. DANN fand man einen Interessenten und 2 Std. nach dem Notartermin taucht ein älterer Interessent auf, der unbedingt kaufen will.

Verhext ?
70% der eingenommenen Provisionen sind Schadenersatz und Schmerzensgeld .. für die Nerven, die man während des Verkaufsprozesses verloren hat.

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