Freitag, 1. Juni 2007
Bombentreffer
derherold, 14:08h
Rubrik: Ostfront und alte Kamelle
Ich erinnere mich an den Verkauf eines weitgehend unsanierten Zweifamilienhauses in Merseburg. Das Erdgeschoß wurde seit mehr als 10 Jahren von einer Familie bewohnt, die die "natürlichen" Erwerber des Hauses hätten sein müssen... zumal der Verkäufer einen sehr guten Preis von 80.000 DM (!) gemacht hatte.
Aber sei´s drum ... ich machte eine Besichtigung mit einem Ehepaar. Der Mieter, der zuvor einer Mitarbeiterin gegenüber eher blockierend, ablehnend aufgetreten war, zeigte sich von seiner besten Seite (klar, als Cheffe hat man Vorteile ;) ), setze sich quasi einen Museumsführer-Hut auf und zeigte den Interessenten das Haus .
Bis zur Stelle, als er das Dachgeschoß zeigte ...
... auf einmal erklärte er ganz lapidar: "Und das hier ist die Stelle, wo es ´45 den Bombentreffer gab."
Ich wußte natürlich von nix und war auch für den Rest der Besich-tigung eher kleinlaut. Wieder auf der Straße angekommen, erwartete ich, von dem Paar mit Beschuldigungen konfrontiert zu werden. Doch was sagten sie ?
Freudestrahlend: "Wir wollen das Haus unbedingt haben."
... und so geschah es.
Nach dem Notartermin ging die Eheleute glücklich und händchenhaltend (!) von dannen.
Heute, nach abgeschlossener Sanierung ist das Zweifamilien-Reihenhaus ein absolutes Schmuckstückchen und mit Sicherheit das 4-fache wert.
Manchmal verdient man als Immobilienmakler nicht nur Geld, sondern macht auch Menschen glücklich. ;)
P.S. Und die (Makler-)Moral von der (Bomben-)Geschicht´:
Manchmal hilft es, den Mund zu halten - man weiß nie, wie Kunden/Menschen reagieren ... :)
P.P.S. Zum Thema Was verdient ein Makler ? siehe auch hier .
Ich erinnere mich an den Verkauf eines weitgehend unsanierten Zweifamilienhauses in Merseburg. Das Erdgeschoß wurde seit mehr als 10 Jahren von einer Familie bewohnt, die die "natürlichen" Erwerber des Hauses hätten sein müssen... zumal der Verkäufer einen sehr guten Preis von 80.000 DM (!) gemacht hatte.
Aber sei´s drum ... ich machte eine Besichtigung mit einem Ehepaar. Der Mieter, der zuvor einer Mitarbeiterin gegenüber eher blockierend, ablehnend aufgetreten war, zeigte sich von seiner besten Seite (klar, als Cheffe hat man Vorteile ;) ), setze sich quasi einen Museumsführer-Hut auf und zeigte den Interessenten das Haus .
Bis zur Stelle, als er das Dachgeschoß zeigte ...
... auf einmal erklärte er ganz lapidar: "Und das hier ist die Stelle, wo es ´45 den Bombentreffer gab."
Ich wußte natürlich von nix und war auch für den Rest der Besich-tigung eher kleinlaut. Wieder auf der Straße angekommen, erwartete ich, von dem Paar mit Beschuldigungen konfrontiert zu werden. Doch was sagten sie ?
Freudestrahlend: "Wir wollen das Haus unbedingt haben."
... und so geschah es.
Nach dem Notartermin ging die Eheleute glücklich und händchenhaltend (!) von dannen.
Heute, nach abgeschlossener Sanierung ist das Zweifamilien-Reihenhaus ein absolutes Schmuckstückchen und mit Sicherheit das 4-fache wert.
Manchmal verdient man als Immobilienmakler nicht nur Geld, sondern macht auch Menschen glücklich. ;)
P.S. Und die (Makler-)Moral von der (Bomben-)Geschicht´:
Manchmal hilft es, den Mund zu halten - man weiß nie, wie Kunden/Menschen reagieren ... :)
P.P.S. Zum Thema Was verdient ein Makler ? siehe auch hier .
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galland,
Samstag, 2. Juni 2007, 10:45
Hätte ein Makler das mit dem "Bombentreffer" wissen müssen ?
... link
derherold,
Samstag, 2. Juni 2007, 14:14
Meines Erachtens ... nein !
Verschweigen von bekannten Mängeln ist frevelhaft ! In dem Fall gab es keine Anzeichen für den "Bombentreffer", über welchen es auch in den rudimentären Unterlagen des Eigentümers bzw. der DDR-Wohnungsverwaltung keine Hinweise gab.
Ich bin bereit - und sage das auch meinen Maklern - jede mögliche Information zu geben: die tatsächliche Einschätzung des Hauses muß der potentielle Erwerber vornehmen.
Ich weiß, daß man dies aus Kundensicht nicht gerne hört aber ich kann ehrlicherweise nichts anderes sagen.
Verschweigen von bekannten Mängeln ist frevelhaft ! In dem Fall gab es keine Anzeichen für den "Bombentreffer", über welchen es auch in den rudimentären Unterlagen des Eigentümers bzw. der DDR-Wohnungsverwaltung keine Hinweise gab.
Ich bin bereit - und sage das auch meinen Maklern - jede mögliche Information zu geben: die tatsächliche Einschätzung des Hauses muß der potentielle Erwerber vornehmen.
Ich weiß, daß man dies aus Kundensicht nicht gerne hört aber ich kann ehrlicherweise nichts anderes sagen.
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