Montag, 6. August 2007
Provisionssysteme
Ausgangssituation: es gibt ein Immobilienunternehmen, *Maklerbüro*, das ein Provisionssystem implementiert, um Makler zu beschäftigen/zu engagieren.

Hier die mir geläufigen Provisionssysteme mit ihren Stärken und Schwächen:

Angestellter Makler mit variabler Erfolgsprämie
Überraschenderweise in den USA in den vergangenen Jahren diskutiert, hat diese Regelung im Bereich Wohnimmobilien in den letzten 10 Jahren in Deutschland eine Degression erfahren.

Nachteil für das Maklerbüro:
Es werden weniger risikobereite und vertriebsorientierte Makler angezogen, denn der "Risikoaufschlag" durch das Fixgehalt muß sich in geringerer Verdienstmöglichkeit des Maklers widerspiegeln.

Nachteil für den Makler:
Sehr gute Verkäufer verdienen weniger durch den geringeren variablen Einkommensanteil. "Sicherheit" durch die Festanstellung ist eine Schimäre. Wenn die (Verkaufs-)Zahlen nicht stimmen, kommt es zur Entlassung.

Besonderheit: eine größere Loyalität des Maklers mit dem Immobilienbüro wird konterkariert, wenn tatsächlich "alle 2 Monate" eine Entlassung in den Raum gestellt wird.

100% für den Makler
Der Makler ist selbständig und erhält abzüglich einer "Bearbeitungsgebühr" für jeden Kontrakt die volle Provision.
Dies wird begleitet durch eine monatliche "Gebühr", die der Makler an das Maklerbüro entrichtet und aus der der Büroleiter und das Immobilien-unternehmen seine Einnahmen realisieren.

Fraglich, wie hier das Maklerbüro Gewinn erzielt - eine solche Regelung kann ich mir nur bei Büros mit mindestens 10 Maklern vorstellen, von denen es in Deutschland nur wenige gibt. Alternative: der Büroleiter/-betreiber muß sehr intensiv selbst makeln.

Vorteil für den Makler: bei großem Erfolg bleibt ihm am meisten in der Tasche.
Nachteile: Makler geht mit einem Fixkostenblock in das Rennen. Die Leistungen des Maklerbüros sind nur eingeschränkt - der Makler muß viele Leistungen (z.B. Kopien, Zeitungsanzeigen) selbst bezahlen - was eine andere Kalkulationsgrundlage ergibt... und die *Corporate Identity* (siehe auch Branding ) untergräbt.

Besonderheit: angeblich "hausinterne" Konkurrenz für den Makler durch den Büroleiter/-betreiber, der selbst (große) Verkaufserfolge erzielen muß.

... to be continued: hier

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Ist diese Bearbeitungsgebühr nicht als DESK FEE bekannt ?

Und was ist darin eigentlich alles erhalten. Welche "Dienste" bekommt der makler von seinem Broker ?

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Das wird von Firma zu Firma, von Franchise zu Franchise unterschiedlich sein.

Ich kenne *desk fees* von monatlich 500 - 1.000 Euro. Als "eigene Leistungen" kenne ich die makler-spezifischen Sekretariatsarbeiten (Briefe schreiben, etc.), Kosten für Zeitungsanzeigen (!) oder Kopierkosten (!).

Wie gesagt, wohl ziemlich unterschiedlich. Beim 100%-Modell erhält der "Agent" von seinem "Broker" den Schreibtisch, die Telefonanlage, die Internet-Listings und die "Firmen-Werbung", Prozeßsicherheit (Abwicklung, Ausbildung, usw.). Ob "Firmen-Werbung" außerhalb des Bankensektors soooo viel bringt oder gar das viel beschworene "Netzwerk", auf das immer wieder verwiesen wird, wage ich zu bezweifeln.

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