Freitag, 10. August 2007
Provisionssysteme II
X % für den Makler
Der Makler ist selbständig und erhält für jede umsatzwirksamen Tätigkeit (Verkauf, Vermietung, Vermittlung anderer Tätigkeit) einen Anteil an der beim *Maklerbüro* eingegangenen Maklercourtage.

Unterarten:
a) Nicht verrechenbares Fixum + Provisionsanteil
b) Verrechenbares Fixum + Provisionsanteil
c) kein Fixum + Provisionsanteil
d) *desk fee* + Provisonsanteil siehe hier

Ausgangsdilemma: beide, Maklerbüro und Makler, müssen "ausreichend" verdienen oder es kommt zur Trennung.

Eines sollte völlig klar sein: sobald ein Makler im laufenden Jahr seinen 3. Notartermin hatte, wird er nicht nur seine Provision ausrechnen, sondern auch per Taschenrechner ermitteln , was ihm in der Tasche geblieben wäre, wäre er selbständig ohne Maklerbüro. ;)

So sehr ein hohes Fixum und geringer Provisionsanteil die "Schwachen" schützt, wird die "Maklersolidarität" ausgehöhlt, wenn die Top-Producer dazu neigen, dann auszusteigen.

Auch hier wird häufig eine Fehlkalkulation auf dem Weg zum eigenen Büro aufgemacht: viele Kosten werden nicht einberechnet, die Verkaufsdynamik eines Mehrpersonen-Büros zu gering geschätzt und übersehen, daß sich die eigene Arbeit im eigenen Büro nicht verdoppelt, sondern verdreifacht.


Und vor allem:

Als Einzelkämpfer schmort der Immobilienmakler im eigenen Saft und ist häufig überfordert: technische, organisatorische, marketingrelevante Neuerungen gehen an einem vorbei und können mangels Zeit, Eignung, Interesse häufig nicht eingeführt werden.

Meine Präferenz:
Spätestens nach 3 Monaten kein Fixum (das Fixum nur als Ersatz für die Aus- und Fortbildungsphase) und höherer Provisionsanteil.

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Verrechenbares bzw. Nicht Verrechenbares Fixum
Vielen Dank für die recht informative Aufschlüsselung des Begriffs "attraktives Vergütungssystem" was in diversen Stellenausschreibungen der Maklerbüros so ausgegeben wird.

Meine Frage wäre jetzt, wie hoch so ein marktgerechtes Fixum ausfällt (Verrechenbares bzw. Nicht Verrechenbares Fixum)???? Ich habe z.B. mal von einem Wert von 900 Euro Fixum und einem Provisionsanteil von 10 bis 15% von der Kaufprovision gehört, ist das zutreffend??

Mit freundlichen Grüßen

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Ich bin derzeit ein bißchen unter Zeitdruck.

Ich gehe davon aus, daß ich heute abend eine Antwort schreiben kann.

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Marktgerechtes Fixum
Wie immer auf dem Markt gibt es Angebot und Nachfrage und einen Preis, der den Markt räumt. ;-)

Ein nicht verrechenbares Fixum bewegt sich unserer Kenntnis nach zwischen 500 und 1.000 Euro p.m. Denkbar ist hier, daß die Zahlung eines solchen Fixum zeitlich begrenzt werden kann, als Hilfe zur Einarbeitung.

Wird ein Fixum verrechnet, sollte es einen größeren Teil der Lebenshatungskosten abdecken, also 1-2.000 Euro p.m.

Als Daumenregel sollte man kalkulieren, daß insgesamt 30-35% der Courtage ausgeschüttet werden können ... ein Anteil von >35% für den Makler ist bei Fixkosten des Maklerbüros kaum umsetzbar.

Tip: Alles ist verhandelbar ! :-)
Sollte eine Zusammenarbeit beidseitig angestrebt werden, kann man als Makler um ein bißchen Unterstützung nachsuchen, d.h. man sollte bspw. versuchen auszuhandeln, daß das verrechenbare Fixum, vllt. 2 Monate nicht verrechnet wird ("als Starthilfe") oder daß das verrechenbare Fixum ein zwei Monate etwas höher liegt.

Als Verkäufer sollte es einem nicht schwer fallen, hier auszuloten, ob der eigene Charme eine kleine Vergünstigung bringt. ;-)

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