Montag, 27. Oktober 2008
Interessenkonflikt ?
Es gibt - selbst in branchennahen Diskussionen - die These, daß der für beide Seiten tätige Immobilienmakler in einen Interessen- konflikt laufe, weil er ja Diener zweier Herren sein müsse und dabei nicht die Interessen einer Seite vertreten könne.

Immowikki: Makler-Provision

Offen und ehrlich - wie wir Makler so sind:


Der "Interessen-Konflikt" wird gemindert, ja fast aufgehoben, weil der für beide Seiten tätige Immobilien-Makler auch ein für beide Seiten akzeptables Ange- bot aushandeln muß. Was in solchen Diskussion übersehen - oder doch zumindest unterschätzt - wird: Wenn Verkäufer ODER Käufer das Angebot mißfällt, kommt es nicht zum Vertragsabschluß.

Im WOHN-Immobilienbereich treten Käufer-Makler (in den USA: buyer´s agent) nur selten auf. Sofern es sich um Immobilien mit einem Kaufpreis <1,0 Mio. handelt, wenden sich Interessenten nicht an einen Immobilienmakler, der ihnen eine passende Immobilie suchen bzw. finden soll. Gäbe es die strikte Trennung, würde das bedeuten, daß der nicht-makler-vertretene Kauf-Interessent mit dem Verkäufer-Makler verhandelte ... der aber dann doppelte Arbeit leisten müßte, weil er
a) die komplette Angebotsaufbereitung und -verhandlung und
b) die komplette Käuferbetreuung (Beratung, Finanzierung) leisten müßte

Diese doppelte Arbeit kann er idR nicht für 3% Courtage leisten. Eine Trennung von Käufer- und Verkäufer-Makler würde unter den gegebenen Umständen der Privat-Suche ohne Makler praktisch dazu führen, daß der Immobilienmakler, der die Verkäufer-Seite vertritt, 6% Provision verlangen müßte.

Hierzu lese man auch den Blog-Beitrag Wer zahlt die Provision ?

P.S. Es ist kein Zufall, daß seit dem Wechsel vom Verkäufer- zum Käufer-Markt in den USA der buyer´s agent unter Druck gerät und Interessenten seine Dienst einsparen wollen ...

... link (2 Kommentare)   ... comment