Mittwoch, 2. Dezember 2009
Gentrifizierung in Hamburg
Wenn man den Artikel der FAZ liest, ist man begeistert:
Boheme und Bourgeoisie liegen sich in den Armen und wollen ge- meinsam im Kampf gegen die soziale Kälte teure, globalisierungs- taugliche (was immer das sein mag) Neubauten für Wohnungen und Büros verhindern !

Ist das so uneigennützig ?
Warum sollten in "guten Wohnlagen" wohnende Hamburger ein Interesse an Aufwertung (=Gentrifizierung) in anderen Stadtteilen haben ? Jede Investition schlägt sich in einem größeren Angebot nieder und daß attraktive Bürobauten anderswo kritisch beobachtet werden, wenn - wie im Artikel erwähnt - (eigener) Büroraum leer- steht, sollte nicht überraschen.

Und die Boheme ?
Die ist nur selten eine proletarische. ;-) Sie hat also weder ein per- sönliches Interesse am Zuzug (arbeitsplatzschaffender ?) Investi- tionen, noch daran, daß Andere ihnen preiswerten Wohnraum streitig machen.

Man darf darüberhinaus festhalten, daß der vielzitierte preiswerte Wohnraum für Otto-Normal-Bürger, der doch angeblich auf der Agenda ganz weit oben steht, in den vergangenen 25 Jahren weder in den besseren Wohngegenden, noch in den Szenevierteln ge- schaffen wurde.

Nebenbei: Der engagierte, kritische Autor des FAZ-Artikels schreibt von "maximaler Rendite".
Die Rendite eines Bauträgers dürfte im Wohnsektor selten 10% überschreiten; die Umsatzrendite gut geführter deutscher Zeitungskonzerne soll bis 2006 bei 15-20% gelegen haben. ;-)

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