Der Makler

Ja, ich trau´ mich und prognostiziere:

2008 wird das Jahr des Immobilienblogs.

Ich glaube, daß die "Meta-Diskussion" im Internet um social media, Videoclips, Internet-Werbung auch auf den einen oder anderen Makler so viel Eindruck macht, daß er sein Köpfchen hebt und sich taste-nderweise in der Öffentlichkeit zu produzieren versucht.

Große Anschübe von größeren Organisation, wie einem banken-nahen Makler, kann ich nicht erkennen. Selbst der imakler-Blog scheint über den ersten Schwung der PR-Berichterstattung nicht hinausgekommen zu sein ;-) .. von der Seite ist genau so wenig zu erwarten, wie von *corporate blogs* der Großindustrie.

... nein, es werden Lieschen Makler und Fritzchen Wohnungsverwalter sein, die das Joch der Öffentlichkeitsscheu der Vampire der Immobilienbranche abschüteln und in das Licht treten. :-)

Wie hat das Steve Morris von Exit so schön gesagt: "Du lernst nicht Auto-fahren aus einem Buch. Du lernst nicht zu schwimmen aus einem Buch."

Allerdings die Variante, alles on-the-job oder besser noch, im Realkontakt zu tatsächlichen Kunden zu erlernen, hat einen klitzekleinen Nachteil: hier ist tatsächlich von Lehrgeld zahlen die Rede, denn jeder mangels Wissen versaute Kundenkontakt kostet nicht nur Zeit, sondern - umgerechnet - auch eine Stange Geld

... mehr als ein Seminar kosten würde.

Ich nutze hier die Gelegenheit, auf ein paar kleine Netzsplitter zu verweisen, wo Verkaufstrainer- noch häufiger Praktiker - (Kurz-) Seminare in das Internet gestellt haben und sei es nur aus eigenem Geltungsbewußtsein.

Eigentlich gehört dies auch zumThema *Web2.0 und Immobilienmakler* aber dieser kleine Beitrag läuft außer der Reihe.

*) Das umfassendste kostenlose Angebot findet sich bei dem Arizona-Makler Russell Shaw, der bei www.bloodhoundrealty.com/bloodhoundblog eine ganze Serie von podcasts zur Verfügung stellt.
Nachteil: Russell ist als Scientologe ein *Inner game*-Spezialist, der kaum/keine Hinweise auf "Kundenbehandlung" gibt - was doch (angeblich) Schwerpunkt jedes Verkaufsseminars sein sollte.

*) Frank Rumbauskas der auf seiner HP http://www.nevercoldcall.com/ seinen Ansatz des attraction marketing entwickelt. Das ist nicht immobilien-spezifisch aber des Verkäufers Albtraum, die Kaltakquise, ist allgemeingültig und Rumbauskas hat Teile eines Seimars bei *youtube* eingestellt.

*) http://www.millionairesystems.com/pages/ Rund um "Millionaire Real Estate", u.a. Gary Keller. Wöchentlich einen podcast, der natürlich die besten KW-Makler zitiert aber darüberhinaus den einen oder anderen interessanten Hinweis gibt. Plus auf der Homepage eingestellter Arbeitshilfen.

Zu den viel zitierten Elementen von *Web2.0* gehören sog. Blogs.
Ein Blog - ein auf einer Website geführtes Journal/Tagebuch, ist für einen "Makler-Blogger" ein Medium zur Darstellung von Aspekten des (nicht nur) beruflichen Umfeldes und der Äußerung von Meinungen zu spezifischen Themengruppen.

Nun wurde von verschiedenen Experten und Teilnehmern der sog. Blogosphäre der Durchbruch sog. Corporate Blogs, d.h. von Firmen bzw. deren herauragenden Repräsentanten, herbeigeschrieben - auch wurde 2007 (in guter Hoffnung) zum Jahr des Immobilien-Blogs erklärt, doch schien - zumindest in Deutschland - dieses Wünschen und Wollen bei den herbeigeschriebenen Protagonisten so gar nicht auf offene Ohren zu stoßen.

Ein US-amerikanischer Immobilienmakler hat es mal wie folgt beschrieben:
"If this is the wave of the future, why isn’t anyone creating it?"

Anders formuliert: welchen Sinn kann ein Blog für ein Immobilienbüro haben ? Denn der Zeitaufwand, den man für das Betreiben und regelmäßige Schreiben benötigt, geht ja für das Tagesgeschäft verloren.

Oder doch nicht ?

Wenn ich im folgenden von Immobilienwirtschaft oder der Branche sprechen, dann gelten meine Ausführungen für verschiedene Berufsbilder. Allerdings wende ich mich nicht an Bauträger, nicht an Wohnungsverwalter oder Wohnungsgesellschaften. Ich stelle meine Ausführungen auch nicht aus der Sicht von Baunternehmen, Hausmeisterdiensten oder "Consulting-Firmen" dar. Ich wende mich an das Kommando Spezialkräfte der Immobilien-wirtschaft - die Immobilienmakler.

Beteiligte der von mir o.g. Bereiche mögen zwar ausgeschlossen sein aber sich bitte nicht so fühlen und demzufolge analog Erkenntnisse auf die eigenen Erlebniswelten anpassen.

Wenn man dem berühmten Wissenschaftler Wickie P., von verschiedenen Journalisten auch höchstes Wesen genannt, glauben darf, dann beschreibt Web 2.0 eine veränderte Einschätzung und Benutzung des Webs. (Internet-)Inhalte werden nicht mehr nur zentralisiert von "großen Medien“, sondern auch von unabhängigen Personen angeboten, die sich untereinander vernetzen.


Nicht eine bestimmte Software-Version, sondern das Zusammen-wirken verschiedener Methoden und Werkzeuge und eine vermutete soziale und wirtschaftliche Ent-wicklung seien maßgeblich... eine am Nutzen orientierte Sichtweise der aller Nutzer.

Gerade der letzte Aspekt, die Nutzenorientierung liefert für uns den entscheidenden Ansatz.

Was vielen Tekkies entgeht und von den eher links orientierten Gesellschafts-wissenchaftlern (und Journalisten) bewußt (?) übersehen wird, ist, daß es hier nicht um "Demokratisierung" oder gar "technischen Fortschritt" geht, sondern daß eine (individualisierte) Nutzenorientierung der Nachfrager Entwicklungen steuert, Handlungsweisen notwendig macht und Kommunikationswege be-schreiten läßt, die mit klassicher Kampagnen à la Konsumterror oder pöse Makler schänden unwissende Konsumenten weit hinaus geht.

Anders formuliert: Kunden sind wohlhabend, sozial vernetzt, indivi-dualisiert und neigen (trotz edler Außendarstellung) zu starker Betonung der Eigeninteressen.

Für uns stellt sich die Frage:
Was wollen (unsere) Kunden ?
Wie können wir sie ereichen ?
Welche Web2.0-Applikationen können wir einsetzen ?
Wie sieht es mit einer Kosten-Nutzen-Relation aus ?

Wenden wir uns beim nächsten Beitrag den sog. Blogs zu.

Hier wird in mehreren Folgen ein *white paper* präseniert zu den Thema "Immobilienmakler Online" mit den Elementen:

* Blogs
* Social Communities
* Alternative Immobilienportale

Dabei wird auf den derzeitigen Wissenstand abgestellt, eigene Erfahrungen rekapituliert, auf Arbeiten und Ergebnisse mit den hier führenden USA abgestellt.

Dies alles mit der Zusammenfasung der Fragen:
Welche Möglichkeiten gibt es ?
Wie und zu welchem Zweck kann ein Immobilienmakler moderne Online-Kommunikation nutzen ?
Kann man Ausagen über Kosten-/Nutzen-Relationen machen ?
Wie wird "Web2.0" die Makerbranche (in D.) verändern ?

... und das alles noch im alten Jahr ! ;-)

Nun ist es so, daß auch Immobilienmakler eine "Internet-Lösung", vor allem eine HP benötigen.

Gute Erfahrung habe ich mit dem selbständigen Webdesigner Enrico Gering gemacht.

Manchmal *hüstel* mußte man schon ein bißchen nachbohren, damit er Zeit findet - in der Abwicklung selbst war er kompetent, schnell, problemlos.

Corporate Blogs sind - zumindest was die Immobilienwirtschaft betrifft - in Deutschland weit hinter den US-Pendants zurück.

Überraschend allerdings, daß von Makler-Marketing Guru Davison Listing Blogs als "neue Applikation" ( http://inman.com/inmannews.aspx?ID=65204 ) vorgestellt werden, obwohl "wir" hier das schon bei www.immobilien-portale.com unter Verweis auf ein leuchtendes Beispiel aus der Schweiz diskutiert haben. :-)

Abgesehen davon, daß ich bekundete - unter dazu stehe ich auch - einige Angebote/Exposées auch auf Blogs zu präsentieren, wird auf einmal auf eine weitere mögliche Einnahmenerzielung für Immobilien-Blogs verwiesen: Ad/ Blog-Networks.

Nachdem Outsider wie ich nicht wissen, wie es mit einer deutschen Kon-struktion wie *Adical* weitergeht, behauptet die NYT Ad-Networks sind die neuen dot-coms . Bemerkenswert ?

Wie könnte das in Deutschland bei Immobilien-Blogs aussehen ?
Ein Werbenetzwerk aus verschiedenen, lokalen (Immobilien-)Blogs, ver-knüpft mit Fach-Blogs wie etwa dem von Hannes Mehr ?

Noch sehe ich in Deutschland keinen spiritus rector für eine solche Sache - aber: kommt Rat, kommt Werbung. ;-)

Eine schöne Darstellung veschiedener Stile des Bloggens (hier: 25 basic styles) plus Erläuterung, wann man welchen Stil nutzen sollte und welchen Aufwand/Schwierigkeitsgrad dies nach sich zieht.

http://www.slideshare.net/rohitbhargava/the-25-basic-styles-of-blogging-and-when-to-use-each-one

Besonders nutzerfreundlich die zunehmende Veröffentlichung per slideshare. Für mich ein klarer Bonuspunkt !