Dienstag, 3. Juli 2007
Wettbewerbssituation D - USA
derherold, 16:03h
Sehen wir uns mal die Wettbewerbssituation für Immobilienmakler auf dem US-Markt an:
In den USA gab es traditionell kein Universalbankensystem. Wert-papierhändler und *Privatkundengeschäft* fanden in unterschiedlichen Banken ihr Zuhause.
Während in Deutschland die Integration "benachbarter" (Finanz-)Dienstleistungen wie Bausparverträge, Immobilienvertrieb, Versicherungen im eigenen Hause oder durch Zukäufe/Neugründungen vorangetrieben wurde, hatte "drüben" fast jedes Produkt auch einen eigenen Anbieter.
In den USA gibt es 1-Mann-Makler-Unternehmen genauso wie ein Broker-Agent-System mit verschiedenen Formen der Provisionsteilung bzw. einer Regelung, die den Agent eine, nennen wir es *Büroabgabe*, zahlen läßt.
Starken Einfluß und relevanten Marktanteil haben Franchiseketten. Besonders bemerkenswert, daß sich unter dem Dach von NRT mit Century21 und ERA sowie Coldwell Banker gleich drei der großen Makler-Franchiseunternehmen zusammengefunden haben !
Die unternehmenseigenen Online-Lösungen und die mit der Berufsorganisation NAR verknüpften verschiedenen MLS (Multiple Listing Services bzw. Systems) stellten die Internetanwendungen für Immobilienkauf/-verkauf dar. Es gab KEIN für den US-Immobilienmarkt relevantes maklerunabhängiges Immobilienportal !
Das ist auch der Grund, warum trulia und zillow nach dem Ende des Immobilienbooms in den USA(siehe auch hier) als *Trendsetter 2006* vom US-Immobilienexperten Swanepoel geführt werden
Auch in Deutschland haben wir "Ketten" - die erfolgreichsten sind die Immobilienbüros der LBS bzw. der Sparkassen. Nach den von *Immobilien Manager* vorgestellten Umsatzzahlen von 2005, wird die Liste der in D umsatzstärksten Maklerbüros (Wohnen/Gewerbe/Universal) eindeutig von ihnen bestimmt. Wobei Engel & Völkers, die eine Erfolgsgeschichte hinzulegen scheinen, als umsatzstärkster Makler Deutschlands auftaucht.
... und wie sieht es in Deutschland mit Franchise-Unternehmen aus ?
Engel & Völkers wurden erwähnt; aggregierte ERA- oder REMAX-Zahlen sind mir nicht bekannt.
Nach Verlautbarungen will sich ein von mir hochgeschätztes Maklerbüro stärker im "Ketten-Aufbau" engagieren, weil es hierin die "Zukunft der Makler" sieht
Auch ich glaube, daß die Zeit der Klein- und Kleinstmakler als "prägende" Unternehmensstruktur der deutschen Immobilienmakler langsam aber sicher zu Ende geht. Die "Erholungsphase" nach dem Scheitern manch kühnen Franchise- oder Fillialunternehmens ist vorbei. Warten wir es ab. Es wird spannend. Foto. www.alm-studio.at
In den USA gab es traditionell kein Universalbankensystem. Wert-papierhändler und *Privatkundengeschäft* fanden in unterschiedlichen Banken ihr Zuhause.
Während in Deutschland die Integration "benachbarter" (Finanz-)Dienstleistungen wie Bausparverträge, Immobilienvertrieb, Versicherungen im eigenen Hause oder durch Zukäufe/Neugründungen vorangetrieben wurde, hatte "drüben" fast jedes Produkt auch einen eigenen Anbieter.
In den USA gibt es 1-Mann-Makler-Unternehmen genauso wie ein Broker-Agent-System mit verschiedenen Formen der Provisionsteilung bzw. einer Regelung, die den Agent eine, nennen wir es *Büroabgabe*, zahlen läßt.
Starken Einfluß und relevanten Marktanteil haben Franchiseketten. Besonders bemerkenswert, daß sich unter dem Dach von NRT mit Century21 und ERA sowie Coldwell Banker gleich drei der großen Makler-Franchiseunternehmen zusammengefunden haben !
Die unternehmenseigenen Online-Lösungen und die mit der Berufsorganisation NAR verknüpften verschiedenen MLS (Multiple Listing Services bzw. Systems) stellten die Internetanwendungen für Immobilienkauf/-verkauf dar. Es gab KEIN für den US-Immobilienmarkt relevantes maklerunabhängiges Immobilienportal !
Das ist auch der Grund, warum trulia und zillow nach dem Ende des Immobilienbooms in den USA(siehe auch hier) als *Trendsetter 2006* vom US-Immobilienexperten Swanepoel geführt werden
Auch in Deutschland haben wir "Ketten" - die erfolgreichsten sind die Immobilienbüros der LBS bzw. der Sparkassen. Nach den von *Immobilien Manager* vorgestellten Umsatzzahlen von 2005, wird die Liste der in D umsatzstärksten Maklerbüros (Wohnen/Gewerbe/Universal) eindeutig von ihnen bestimmt. Wobei Engel & Völkers, die eine Erfolgsgeschichte hinzulegen scheinen, als umsatzstärkster Makler Deutschlands auftaucht.
... und wie sieht es in Deutschland mit Franchise-Unternehmen aus ?
Engel & Völkers wurden erwähnt; aggregierte ERA- oder REMAX-Zahlen sind mir nicht bekannt.
Nach Verlautbarungen will sich ein von mir hochgeschätztes Maklerbüro stärker im "Ketten-Aufbau" engagieren, weil es hierin die "Zukunft der Makler" sieht
Auch ich glaube, daß die Zeit der Klein- und Kleinstmakler als "prägende" Unternehmensstruktur der deutschen Immobilienmakler langsam aber sicher zu Ende geht. Die "Erholungsphase" nach dem Scheitern manch kühnen Franchise- oder Fillialunternehmens ist vorbei. Warten wir es ab. Es wird spannend. Foto. www.alm-studio.at
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galland,
Mittwoch, 4. Juli 2007, 12:31
Warum glaubst Du, daß "Ketten" die "neuen Makler" werden. Es gab dopch schon auch in der Vergangenheit Unternehmen, die mit FranchiseLösungen KEINEN Erfolg hatten.
Es ist doch offenmsichtlich, daß "bekanntre Makler" kaum Fillialen haben oder diese wieder geschlosen haben.
Es ist doch offenmsichtlich, daß "bekanntre Makler" kaum Fillialen haben oder diese wieder geschlosen haben.
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derherold,
Mittwoch, 11. Juli 2007, 13:34
All business is local ...
... über das "Wohl und Wehe" eines Maklerbüros entscheidet/-en der/die Verkäufer bzw. die "Führung" des Maklerbüros.
Oder, wie es mir mal ein Vorzeige-Verkäufer sagte: "Wenn ich gut bin, brauche ich keine Franchise-Lizenz."
Ich will diese Aussage mal so im Raum stehen lassen.
Ob eine "Lizenz" oder eine "Kette" den Super-Mega-Giga-"Trick" des besseren Verkaufens kennt oder über Aus- und Fortbildung die Verkaufstechnik verbessern kann, weiß ich nicht. ABER:
Ich glaube, daß im "Einkauf" zunehmend der "Name" eine Rolle spielt und daß ein zunehmendes Branding aufkommen wird, gegen den das 1-, 2-, 3-Personen-Maklerbüro nur noch selten eine Chance hat.
Man muß sich das mal vor Augen führen: abseits von Sparkassse-, LBS- Maklern und einigen wenigen anderen haben wir eine Milliardenindustrie mit o.g. Kleinunternehmen - ich "rieche" eine Marktkonsolidierung.
Warum sollte das, was unter den Gewerbemaklern prägt, nicht auch in veränderter Form für Wohnimmobilienmakler gelten ?
Von Kostenvorteilen bei der Beschaffung von Personal, Bürokom-munikation, Werbung rede ich nur am Rande.
... über das "Wohl und Wehe" eines Maklerbüros entscheidet/-en der/die Verkäufer bzw. die "Führung" des Maklerbüros.
Oder, wie es mir mal ein Vorzeige-Verkäufer sagte: "Wenn ich gut bin, brauche ich keine Franchise-Lizenz."
Ich will diese Aussage mal so im Raum stehen lassen.
Ob eine "Lizenz" oder eine "Kette" den Super-Mega-Giga-"Trick" des besseren Verkaufens kennt oder über Aus- und Fortbildung die Verkaufstechnik verbessern kann, weiß ich nicht. ABER:
Ich glaube, daß im "Einkauf" zunehmend der "Name" eine Rolle spielt und daß ein zunehmendes Branding aufkommen wird, gegen den das 1-, 2-, 3-Personen-Maklerbüro nur noch selten eine Chance hat.
Man muß sich das mal vor Augen führen: abseits von Sparkassse-, LBS- Maklern und einigen wenigen anderen haben wir eine Milliardenindustrie mit o.g. Kleinunternehmen - ich "rieche" eine Marktkonsolidierung.
Warum sollte das, was unter den Gewerbemaklern prägt, nicht auch in veränderter Form für Wohnimmobilienmakler gelten ?
Von Kostenvorteilen bei der Beschaffung von Personal, Bürokom-munikation, Werbung rede ich nur am Rande.
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derherold,
Mittwoch, 4. Juli 2007, 20:27
Hinsichtlich der Unternehmensstruktur der US-Immobilienmakler ein Verweis auf einen Blogbeitrag, der im Zusammenhang mit dem Blog-Carnival of Real Estate entstanden ist:
http://delmar.typepad.com/world_wide_wealth_advisor/2007/06/rich_dad_poor_d.html
Der Autor Brian Brady benennt konkret Robert Kiyosakis Einfluß als bedeutsam für die Umstellung vom 1-Mann- zum "Team"-Maklerbüro in den vergangenen Jahren.
Wer Kiyosakis Rich dad, poor dad kostenlos(?) lesen will, suche bitte unter www.scribd.com
http://delmar.typepad.com/world_wide_wealth_advisor/2007/06/rich_dad_poor_d.html
Der Autor Brian Brady benennt konkret Robert Kiyosakis Einfluß als bedeutsam für die Umstellung vom 1-Mann- zum "Team"-Maklerbüro in den vergangenen Jahren.
Wer Kiyosakis Rich dad, poor dad kostenlos(?) lesen will, suche bitte unter www.scribd.com
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