Freitag, 5. Oktober 2007
Kundenkartei
Ein interessantes Thema: Makler und (ihre) Kundenkartei.


Eigentlich müßte man, sollte man nicht von Wiederholungs- käufern bzw. ständig betreuten Anlegern sprechen, eher den Begriff Interessentenkartei wählen. Kunde ist man, wenn man gekauft hat - den Kontakt zu einem Immobilienmakler sucht man aus Interesse.

Bei Auftraggebern wird die *Kundenkartei* zum Gegenstand der Fragen und der Zweifel:
"Hat Makler X wirklich "viele" Kunden in seiner Kartei, um mein Reihenhaus zu veräußern ? Maklerin Y sagt doch bestimmt nur, daß sie über Kunden in ihrer Kartei verfügt - das glaube ich nicht !"

Tun wird doch einmal das, was Makler angeblich überhaupt nicht tun; sagen wir die Wahrheit:
Wenn ein(e) Immobilienmakler(in) seinen/ihren Beruf professionell betreibt und nicht als Pro-Woche-5-Stunden-Job, als Nebenbei-Tätigkeit, dann werden im Laufe von 3 Jahren (mind.) 150 Inte- ressenten in der Kartei sein, die durchaus für die betreffende Immo- bilie in Frage kommen können.

(Exkurs: So unfähig kann ein Makler gar nicht sein, als daß er nicht auf diese Zahlen kommen kann und so deppert wird er nicht sein, wertvolle Daten im Rundordner zu entsorgen.)

50 von diesen Interessenten hat er/sie bereits gestrichen, da diese kein Interesse mehr haben, sei es, weil sie bereit "anderswo" fündig wurden oder weil sie den Wunsch aufgegeben haben. Weitere 50 müßten gestrichen werden, wenn der/die Makler(in) seine/ihre Daten regelmäßig aktualisierten. Somit verbleiben 50 echte Interessenten.

Ist das gut ? Vielleicht !

Gleichgültig,. wie groß eine Interessentenkartei ist: rd. 60% aller Immobilien werden durch diesbezügliche (oder eine andere !) Online- oder Zeitungsan-zeige an *neukunden* veräußert. Man müßte sogar von bis zu 75% sprechen, wenn man die hinzuzählt, die zwar in der Interessentenkartei verzeichnet sind - aber für einen ganz anderen Immobilientyp ! :)

Frage: Ist es sinnvoll, wenn ein Makler hauptberuflich seiner Tätigkeit nachgeht und über eine aktualisierte Datenbank verfügt ?
Antwort: Ja !
Frage:Ist diese Datenbank notwendig ?
Antwort: Wenn der analysierende Erstkontakt älter als 6 Monate ist, eher nein !
Frage: Sind Zweifel an den "Karteikunden" eines sich bewerbenden Maklers berechtigt ?
Antwort: Das mag sein- spielt aber, wenn man sich die oben genannten Zahlen anschaut, keine Rolle.

Meine Empfehlung für Verkäufer: bewerten sie die (angebliche ?) Kundenkartei des Maklers nicht so hoch. ;)

Weder positiv - noch negativ !

Siehe auch 10 Gründe einen Makler zu beauftragen

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