Mittwoch, 23. Mai 2007
Rezension - Limbeck
Bücher zum Thema Verkauf sind toll. Man gibt uns Tips, erzählt uns etwas über Einstellung. Etwas darüber, daß der erste Eindruck zählt und das man möglichst offene Fragen stellen sollte.

Soweit so gut ... hat man also einen Klassiker wie Frank Bettger gelesen und vllt. auch noch den einen oder anderen Autor aus der "Inner Game"-Fraktion, wird es sehr schnell dünn: ich will nicht behaupten, daß die meiste "Verkaufs-literatur" Schrott ist aber man darf einmal kritisch hinterfragen, was dieses(!) Buch einem Verkäufer, der bereits länger als 3 Monate im Geschäft ist, bringt.

Ich werden in Zukunft "Verkaufsbücher" u.ä. kommentieren und für die Punkte Einstellung, Verkaufstechniken, Nebenleistungen (Homepage, etc.), Transformation (Immobilienwirtschaft) 1 bis 4 "Sternchen" vergeben.

Ich habe Martin Limbecks - Das neue Hardselling gelesen.
Limbeck zeigt sein "Hardselling"-Konzept, das löblicherweise wieder auf den Kern des Verkaufens zurückkommt: den Verkauf. Kein "Berater-Verkäufer", kein aggressives Überrumpeln: der Verkäufer auf "Augenhöhe" mit dem Kunden.

Allerdings scheint sich Limbeck beim Thema *Einstellung des Verkäufers* ein wenig zu verlieren - auch "Techniken", die durch rechtliche geschützte Begriffe fixiert werden, deuten für mich eher auf den Versuch, eine "Verkaufschule" zu etablieren, mit der Seminare angeboten werden sollen, als auf innovative Tools für einen Verkäufer. Ich habe nichts gegen dieses Marketing, doch es hilft mir nicht weiter.

Der "Praxisteil" ist für mich nicht erhellend genug - ich habe das meiste schon gehört; auch habe ich den Eindruck, daß die häufig sehr langatmigen Antworten, die der Limbecksche Muster-Verkäufer anbringen soll, nur wenig mit der VerkaufsPRAXIS zu tun haben.

Limbeck erwähnt zwar neue Trends (Kommunikationtechniken, Vernetzung) führt hierzu aber nur wenig aus ! Die Transformation auf den Immobilien-verkauf ist nicht schwer - natürlich fehlen die meisten branchenspezifischen Hinweise aber die Verweise - z.B. zur Einwandbehandlung - sind analog anwendbar.

Positiv: gut gestaltete Homepage mit Proben seiner Seminar-Arbeit.

Bewertung
Einstellung: **
Verkaufstechniken: *
Nebenleistungen: ***
Transformation: **

Fazit: ein durchwachsener Eindruck. Nicht schlecht aber der positive Ansatz (neues "Hardselling") "verdünnt sich nach der Hälfte des Buches.

Die Bibel : Pickens
Neuromarketing : Häusel

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Ich frag jetzt mal als Laie: Wer braucht so einen Schwachsinn? - Ja, ich weiß, dass Verkaufen ein ernstzunehmender Beruf ist (da ich auch Verkäufer in meiner Bekanntschaft habe) - aber Verkaufen-Lernen - das grenzt doch ans Asoziale. Verkaufen -das geht aus dem Bauch heraus, aus der ganz privaten Trickkiste, aus der Feude am spontanen Machtspielchen (wie bei Monopoly)? Verkaufen als Methode- wo ist da er Unterschied zum Betrug?

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Nennen wir es nicht Betrug - Beeinflussung
Ja, natürlich - Verkauf ist Beeinflussung, das Nutzen versteckter, dem Käufer kaum bewußter Verkaufssignale, der Einsatz von Informationen, um das von BEIDEN - dem Haus-, Wohnungsverkäufer und dem Käufer - gewünschte Ziel zu erreichen.

Aber wir "beeinflussen" doch alle - nicht nur in der Werbung.

Verkäufer, die "aus dem Bauch heraus" verkaufen, verhalten sich - wenn sie erfolgreich sind - instinktiv richtig: es gibt GRÜNDE, warum jemand etwas kauft. ;)

Wenn ein Interessent eine Immobilie nicht erwirbt, bin ich idR binnen 5 Minuten in der Lage, dies zu erkennen - und könnte die Besichtigung/die Verhandlung abbrechen. :)

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