Sonntag, 2. März 2008
Spengler für Immobilienmakler
Nun ist Seth Godin sicherlich kein Oswald Spengler. Trotzdem darf man ihm dann und wann zuhören. Insbesondere muß man dies tun, wenn er sich über Immobilienmakler äußert.

Das hat er explizit getan... und zwar auf einer Veranstaltung eines der BIG PLAYER der USA, Keller Williams. Und seine Thesen zur Zukunft von Immobilienmaklern beschrieben. Dabei verweist er auch auf sein Buch the dip:

Here’s my best advice (everyone knows an agent or two, so feel free to forward this along else).

Plan A: You should quit selling real estate.
... Quit being an agent. Get a job doing something


Sollte sich allerdings jemand diesem wohlgemeintem Ratschlag verweigern, so

can consider Plan B... you can actually build assets that will pay off for the long run. I have two in mind:

The first is to become the expert in what you do. Which means micro-specialization.


Er führt hier den Gedanken der Spezialisierung ein: als Makler für Eigentumswohnungen in best. Stadtteilen oder für ein gesondertes Kundensegment.

As I wrote in The Dip, you’re either the best in the world (where ‘world’ can be a tiny slice of the environment) or you’re invisible.

This means being Draconian in your choices. No, you can’t also do a little of this or a little of that. (Hervorhebung durch den Herausgeber)Best in your world means burning your other bridges and obsessing.


Und er gibt ein einfaches Beispiel:

You become the source of information, the watercooler, the person to turn to. Of course, if you spend ten minutes on it and then move on, it'll fail. But, if you spent 30% of your time working on your page (building it, curating it, promoting it), what do you think would show up in Google searches?

Even better, what if you built a blog about your town, as good as any local paper, with high school sports and tax controversies and everything... don't you think the right people would read it? ...

The second asset to build is permission. It turns out according to the NAR) that 91% of all Realtors never contact the buyer or the seller of a home after the closing. Not once. Wow. Someone just spent a million dollars with you and you don’t bother to call or write?

... Earn the right to send them a newsletter or a regular update or a subscription to your blog. NOT to talk about what matters to you, but to give them information (real information, not just data) that matters to them.

The opportunity is to reinvent the way you interact with citizens, with prospects, with the mildly interested and with your past clients.


Nun ist die "Depression" unter den US-Maklern hauptsächlich auf die Immobilienkrise zurückzuführe, die vielen Immobilienmaklern bereits den Job gekostet hat und weiteren diesen Maklerjob kosten wird.

Kann man allerdings Tendenzen zur Marktbereinigung in Deutsch- land nicht erkennen ? Auch nicht den Hang zum "Gemischtwaren- makler", der "alles rund um die Immobilie" anbietet ? Godin behauptet

I'm betting, though, that the best of you will end up with a business model that will survive, thrive and prosper. Best time to start is right now.

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[ .... Er führt hier den Gedanken der Spezialisierung ein: als Makler für Eigentumswohnungen in best. Stadtteilen oder für ein gesondertes Kundensegment. ...]

Sicher kein neuer Gedanke, aber ganz sicher eine der wichtigsten Voraussetzungen, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, um in dem Kampf, im zunehmend härter werdenden Wettbewerb, mit größeren Organisationen bestehen zu können, denn ...

der Markt sucht Spezialisten und keine Gemischtwarenhändler, die sich allenorts als Marktkenner präsentieren und am Ende den Erfolg schuldig bleiben (müssen) ...

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Godin liefert natürlich den Ansatz long tail meets Evan- gelist... weder wird der *Lange Schwanz* die Masse des Umsatzes erwirtschaften, noch muß Otto-Normal-Dienstleister "Weltspitze" sein, um zu überleben....

Der Grundansatz ist völlig korrekt: der ich-kann-alles-Makler kann idR nix richtig und kann sich eigentlich auch nicht richtig "auf dem Markt positionieren"... und hat (auch) deshalb Schwierigkeiten, Kunden als gut zu bezahlender Problemlöser zu erscheinen.
Dies gibt es mE in zwei Formen: einmal als Unternehmen: der Immobilien-WEG-Verwaltung-Bauträger-Versicherungen-
Baufinanzierungs-Sachverständiger-heißeWürstchen-Makler
und einmal als Makler an sich: Otto-Normal-Makler wir nur zufällig einmal eine Villa verkaufen, einen Laden vermieten, eine Steuerspar-Immobilie vertreiben ... und ist deshalb idR der falsche Anspechpartner für den Kunden.

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Man kann als "einfacher makler" auch eine "Villa" verkaufen, besodners dann, wenn es sich um alte Kunden handelt.

Bei kleineren gewerbeimmobilien wie Büros oder kleinen Läden sehe ich auch nicht unbedingt das Problem.

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[... Man kann als "einfacher makler" auch eine "Villa" verkaufen, besodners dann, wenn es sich um alte Kunden handelt. ...]

Natürlich kann man, doch stellt sich die Frage: Sollte man auch oder wäre es in solchen Fällen nicht besser einen Kollegen mit ins Boot zu nehmen, der diesen (Villen-) Markt regelm. bedient und deshalb über die entspr. Kundschaft sowie das erf. Know-how in diesem Segment verfügt.

Schuster bleib bei ....

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Sicherlich nicht falsch. Nur gibt es ja gerade im hochpreisigen bereich den umgekehrten Fall, daß ein alter Kunde eine bestimmte Immobilie sucht.

Häufig ist ja das "Ausweichen" in andere Immobilienarten nur der Wunsch den Kundenkontakt nicht zu verlieren. Allerdings ist auch richtig, daß bei zahlreichen Maklern Randobjekte nur den Aktenschrank schmücken und praktisch Null Aktivitäten vorgenommen werden was viele Auftraggeber wahrscheinlich gar nicht wissen.

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Zwei Seiten:
A) Makler Schulze&Schmitz hat einen Kunden (nicht Interes- senten), für den man nach bisheriger erfolgreicher Tätigkeit für ihn nun über auch eine Villa, eine Ferienwohnung oder Laden oder...oder.. sucht.
Dann kann man sich auf die Socken machen und suchen ... sinnvoll ist dann ohne jeden Zweifel das Gem.geschäft.

B) Man nimmt Immobilienart XYZ in Auftrag ... ohne bisher dort Erfahrung oder einen Schwerpunkt zu haben.
Das ist in den meisten Fällen "Betrug am Kunden", d.h. am Auftraggeber.
Es kann Fälle geben, wo man besser ist als der "Spezialist" ... ich habe tatsächlich einmal ein Schloß verkauft ... aber an- sonsten Nur gucken, nicht anfassen !

Bei kleinen Büros oder Ladenflächen sehe ich auch kein wirkliches Problem.
Problemhafter wird es allerdings, wenn zur Gewerbetätigkeit noch best. Voraussetzungen gehören, z.B. Nutzungsänder- ungen, Tragkraft, etc. oder nur eine best. Kundenklientel in Frage kommt ... Wenn der konkrete Makler dann keinen Plan hat, ist er defintiv der Falsche ... und macht seinem Auftrag- geber nur Kummer ... und kostet Geld

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Alles sicherlich richtig. Vor allem darf man ja auch nicht vergessen, daß der versuch der Vermittlung von "Exoten" einen Makler ejde Menge Zeit und damit Geld kostet.

In Wahrheit wird nur höchst selten eine Immobilie GEGEN PROVISION ;) vermittelt, mit der man sonst nicht viel zu tun hat oder die in der nachbarstadt liegt.

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[ In Wahrheit wird nur höchst selten eine Immobilie GEGEN PROVISION ;) vermittelt, mit der man sonst nicht viel zu tun hat oder die in der nachbarstadt liegt. ]


.. und doch wird es immer wieder gemacht - versteh' einer die Maklerschaft, aber jammern ... ;-(

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"... immer wieder gemacht.."
Wohl eher nicht. Zumindest nicht vermittelt ... und schon gar nicht gegen Provision ;-)

Die "Exoten-Immobilie" wird in den Schrank gestellt; es werden vllt. Exposées erstellt, Interessentengespräche geführt, Besichtigungen gemacht ... aber Umsatz entsteht höchst selten.

... mein Reden, daß Immobilienmakler viel zu viel freie Zeit haben. :-)

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