Donnerstag, 7. Mai 2009
Rendite, Sicherheit oder Liquidität ?
Es gibt ein Phänomen, daß manch fleißigen Rechner irritiert:
Wenn jemand mit einem ausreichenden (Bar-)Vermögen eine Immobilie für eigene Wohnzwecke aufnimmt, warum setzt er dann dennoch Fremdkapital ein ? Warum nimmt er einen Kredit auf, wo doch der Zins für dieses Darlehen höher ist als der Habenzins des eigenen Barvermögens ?

The answer my friend is blowin´in the wind und könnte nur nur ein Psychologen erschöpfend beantwortet werden:

Häufig wird bei der Entscheidung "Eigen- oder Fremdfinanzierung" nicht nur auf die Zinsdifferenz zwischen Haben- und Sollzins abgestellt, sondern zusätzlichen mit einem nur psycholog. zu erklärenden "Opportunitätszins" kalkuliert: Die Sicherheit des frei verfügbaren Barvermögens wird höher eingeschätzt als die o.g. Zinsdifferenz. Man "zahlt ganz locker ab" und wenn es mit der Rückzahlung hapert, kann man immer noch das eigene (Bar-)Vermögen einsetzen.

Anders ist es bei Erwerbern, die eine Immobilie als Anleger erwerben: Hier kommen noch steuerliche Aspekte hinzu wie Verluste auf Vermietung und Verpachtung. Zahlreiche Erwerber haben steuerbegünstigete (Abschreibung-)Immobilien erworben, um Brutto in Netto zu verwandeln. Wäre davon ein Teil als Eigenkapital eingesetzt worden, hätte das (Un-)Wort "Unterdeckung" einen weniger unangenehmen Klang bekommen.

Anders formuliert: Liquiditäts-/Sicherheits"neigung" und der Steuerspartrieb - einst als der zweitstärkste des Menschen beschrieben ;-) - beeinflussen Renditeüberlegungen

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