Dienstag, 30. September 2008
Schnäppchen: Gruselhaus
Nun gehört es ja zum kleinen Werbe-Einmaleins des (angehenden) Immobilienmaklers, sich schöne Überschriften, headlines für seine (Zeitungs-)Annoncen auszudenken.


Kreativ, möglichst eine USP ("das gibt es nur einmal") andeutend, soll die kostbare Aufmerksamkeit des Suchinteressenten angelockt werden und ich kann versichern, daß ich mir x-mal bei Fortbildungssemi- naren gegenüber unseren Maklern mit der Beschreibung von A I D A einen trockenen Mund geredet habe.

Aber Bekanntheit und das Alleinstellungsmerkmal sind zuweilen auch wertmindernd. Ich will jetzt nicht auf ein Wohn- und Geschäfts- haus in Halle ad Saale zu sprechen kommen, wo wertvernichtende Eigentümer die Fassade haben *lila* anstreichen lassen.

In Nürnberg hat ein Immobilienmakler Probleme ein Haus zu vermitteln, das durch seine Anmutung Kaufinteressenten eher abschreckt:

Die verstorbenen Eigentümer des (zur Zwangsversteigerung anstehenden ?) Hauses hatten "... okkulte Gegenstände zusam- mengetragen und ihr Reihenhaus mit Kruzifixen und hohen Zäunen vor Neugierigen abgeschirmt....Von schwarzen Messen war die Rede, von Ritualmorden und Särgen, die sich im Keller stapeln sollen – und von einer Briefträgerin, die im Haus verschwunden sei. ...Dass die Bewohner als kontaktscheu galten, Stacheldraht um ihr Anwesen ausrollten und Glasscherben am Zugang verteilten, heizte die Gerüchteküche an ..."

Offenbar reizt dies auch in einer auf Individualisierung setzenden Gesellschaft nicht zum Erwerb, sodaß die Preisvorstellungen her- abgesetzt werden müssen: " ... 193 000 Euro wollte er bisher für das Haus mit 130 Quadratmetern Wohnfläche, für 165 000 Euro ist es nun zu haben – inklusive 500 Quadratmeter großem Grundstück. Eigentlich eine Perle in zentraler Lage...."

Nun mal ran an den Speck, liebe Nürnberger. Zu dem Preis müßte es doch zu kaufen sein. Wer will, kann ja beim örtlichen Exorzisten Pfarrer anfragen, ob er segensreich wirken kann. Für Agnostiker, Naturwissenschaftler und ungläubige Wähler der Linkspartei kann Okkultes doch nicht wirklich abschreckend sein.

Und wenn alle Stricke reißen, kann man ja immer noch zu einem space clearing (nach Feng-shui) greifen. So versichert eine An- bieterin: "Schlecht verkäufliche Immobilien finden nach einem Space Clearing schnell einen Käufer. .."

Na, dann gibt es wirklich keine Ausrede mehr.

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Montag, 29. September 2008
The affordable housing mission


Angesichts der Finanztransaktionen der masters of the universe Verantwortlichen bei Lehmann, Goldman & Co. hat man ein bißchen vergessen, was der grundlegende Ansatz war:

Immobilienkredite für Käufer, die über keine ausreichende Bonität verfügten. Die Immobilienblase war ein hausgemachtes Problem und diente (sozial-)politischen Zwecken. Alle Versuche 2002-04, die Kreditvergabe einzufangen sind gescheitert.

Der von Mitglieder der Demokraten so gelobte *Raines* war CEO von Fannie Mae und er "began a pilot program to issue bank loans to individuals with low to moderate income,... saying that it would allow consumers who were "A notch below what our current underwriting has required" to get home loans. The move was intended in part to increase the number of minority and low income home owners The expansion of easy credit to home buyers with a lesser ability to pay them back was one of the major contributing factors to the Subprime Mortgage Crisis."

Hups.
Das ändert natürlich nichts daran, daß mich die hohen Gehälter und Boni der Investmentmakler betroffen und wütend machen ... :-)

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Samstag, 27. September 2008
What a Makler
Dem Marketing-/Werbe-Blog off-the-record.de, präsentiert von *horizont*, verdanken wir diesen Link:

http://www.thecoolhunter.net/design/What--A-Bank-/

Könnte das das Design der Bank der Zukunft sein ?

Vor allem: Könnte das das Maklerbüro der Zukunft sein ?
Lösen wir uns von der gestrigen Diskussion und unterstellen, daß in der Tat der brick-and-mortar-, das physische Büro in seiner Bedeu- tung abnimmt, zugunsten der online-basierten Information und Kon- taktaufnahme durch den Kunden. D´accord.

Trotzdem düfte es schwierig sein,ohne Repräsentanz eine ange- strebte Marktdurchdringung und -akzeptanz zu erreichen. Anders formuliert: Nix Büro, nix Glaubwürdigkeit !

Aber wie soll das Büro der Zukunft aussehen ?

Wir knüpfen hier an unsere alten Überlegungen an. Ist das o.g. Beispiel wirklich "aus der Welt" oder funktioniert brick-and-mortar demnächst mit designten flagship-stores, bei denen ruhig ein bißchen mehr Geld ausgegeben werden darf ?

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