Donnerstag, 16. Oktober 2008
Confessio makleris
Es tauchte in einem Diskussionforum folgende Frage auf:
"Was kann dem Käufer einer Immobilie passieren, wenn dieser Makler nicht zertifiziert, nicht auf "Berufswissen" geprüft ist?"


Unsere Antwort(en):

Z.B. kann er als Eigentümer einer Wohnung 10.000 Euro in eine Gartenfläche investiert haben, bis ihn die anderen Mit-Eigentümer darauf hinweisen, daß dies aber nicht, wie vom Makler in dessen Exposé dargestellt, zum Sonder-, sondern zum Gemeinschaftseigentum gehört.

Z.B. kann er als Eigentümer einer Immobilie Vermögensnachteile hinnehmen, weil Makler-/Verwalter keine ordentliche Abrechnung vorweisen kann, Gewährleistungsfristen verschlampt, anfechtbare Beschlüsse fassen läßt.

Z.B. kann er nicht sicher sein, daß das, was der Makler über Vermietbarkeit, Bebaubarkeit eines Grundstücks, Ausbau Dachgeschoß, Mietrecht., Eintragungen im Grundbuch "kompetent" ist.

Z.B. kann er sicher sein, daß der Einzelkämpfer-Makler als Berufsstarter mit einer offensichtlichen Selbstverständlichkeit min- destens die ersten neun Monate mit der Abwicklung von Immobi- lienverkäufen heillos überfordert ist und nur aufgrund glücklicher Umstände keine Schwierigkeiten auftauchen.

Frage: Wer garantiert, daß ein Makler bspw. über ein Wohnrecht oder zugehöriges Bauland oder über die Möglichkeit der Aufteilung nach WEG richtig informiert ?

Ich sage nicht, daß der einzelne Makler über (IHK- ?) Abschluß verfügen sollte aber was spricht dagegen, für jeden Betrieb eine Mindestkompetenz verbindlich vorzuschreiben ? Es gibt wohl keine einzige Berufsgruppe, wo man ohne jegliche Ausbildung/Prüfung derart große Vermögensgegenstände vermitteln darf.

... und NEIN: "Bausachverstand" ist das, was ein Immobilienmakler am wenigsten benötigt !

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